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Kirche Lindenhof

Seit 1992 hat die Kirchengemeinde ein drittes Gotteshaus. Der vier Kilometer entfernte Weiler Lindenhof/Hof Rhoda mit seinen 120 Einwohnern hat in jenem Jahr die kleinste und jüngste Kirche im Dekanat Biedenkopf bekommen Aus einer alten Scheune, einem ehemaligen Hochspeicher entstand eine kleine Fachwerkkirche mit 50 Sitzplätzen. Über 30.000 DM hatten die Lindenhöfer und Rhodaer für "ihre Kirche" gespendet, die am 10.Mai 1992 eingeweiht wurde. Besonders hervorzuheben ist das vom Lindenhöfer Kunstmaler Ernst Peter Rade gestaltetet Altarfenster, das den Innenraum der Kirche bereichert. Die kleine Glocke im Dachreiter, die werktags zum Gebet und sonntags zum  Gottesdienst ruft, trägt die Aufschrift: "Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort".

 

Kirche Lindenhof von unten

 

Zur Entstehung der Lindenhöfer Kirche

 

 

In früheren Jahren fand in Lindenhof einmal monatlich Gottesdienst in einem Privathaus statt. Seit 1949 diente die neue Schule als Gottesdienstraum. Als die Schule ihre Funktion verlor, war auch die Schule als provisorischer Gottesdienstraum verlorengegangen, und seit dieser Zeit bestand bei vielen Lindenhöfern der Wunsch nach einem geeigneten gottesdienstlichen Gebäude.

 

Eher zufällig ergab sich die Gelegenheit, die zum Bau der Lindenhofer Kirche führte: Bezirkskonservator Dr. Michael Neumann vom Landesamt für Denkmalpflege in Marburg lag schon seit längerer Zeit im Streit mit der Gemeinde Lichtenfels bezüglich eines Scheunengebäudes im damals noch “verwilderten“ Ortsmittelpunkt des Ortsteils Neukirchen. Das Gebäude sollte abgerissen werden. Er erkannte, dass es sich bei dem hochgeratenen Scheunengebäude um eine Rarität im Kreis und um ein Zeugnis dörflicher Kultur handelte und wehrte sich gegen einen Abriss. Er erinnerte sich an den von Dekan Weigel geäußerten Wunsch, ein Kirchengebäude für Lindenhof zu finden.

 

So bot Dr. Neumann 1989 der Kirchengemeinde Hatzfeld das Hochspeichergebäude an. Am 10. September 1990 begannen die Bauarbeiten mit einem symbolischen Spatenstich. Am 30. Januar 1991 konnte Richtfest gefeiert werden. Im April 1991 waren die Gefache der Kirche ausgemauert, im November wurde das Dach mit Schiefer gedeckt, auch der Innenausbau nahm Formen an. Der Lindenhöfer Kunstmaler und Graphiker Ernst-Peter Rade hatte das Kreuz mit Windfahne für den Turm entworfen und gestiftet, sowie auch das Altarfenster, das den Innenraum der Kirche deutlich bereichert. Nach letzten Arbeiten an den Außenanlagen konnte die Kirche schließlich am 10. Mai 1992 eingeweiht werden. Die Feierlichkeiten erfolgten im Rahmen eines Gemeindefestes auf dem Lindenhof.

 

In der Ansprache wies Dekan Weigel darauf hin, dass die Errichtung des Kirchleins auf dem Lindehof ein ganz besonders Ereignis ist, welches die Menschen verbinden möge und zeigt, dass die Kirche auch in einem kleinen Dorf präsent sein will. Dass die Lindenhöfer und Rodaer diesen neuen Mittelpunkt selbst wollten, zeigt die beachtliche Gesamtspende von über 30.000,— DM Eigenleistung der Lindenhöfer und Rodaer Bürger. In der Festpredigt zum Einweihungsgottesdienst war es Dekan Edgar Weigel wichtig, darauf hinzuweisen : “Dass wir Gott dankbar sind, dass diese Kirche enstanden ist. Dennoch sind die Menschen als lebendige Steine des Hauses Gottes, die in der Kirche leben und arbeiten, wichtiger als das Haus selbst. Gebe Gott, dass alle Lindenhöfer und Rodaer mit Josua bekennen können: “Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.“ (Josua, 24,15)

 

 

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